Antonie Mayer stiftet Bücher und mehr aus Pfarrer Kneipps Verwandtschaft von Helmut Bader

Über historisch ungemein wertvolle Gegenstände kann sich der Förderverein des Kneippmuseums freuen. Antonie Mayer, eine Großnichte zweiten Grades von Pfarrer Kneipp und echte Kneippforscherin, gab ihre „Schätze“ in die Hände des Förderkreises.

Mayer, Jahrgang 1924, hat in ihrem Buch „Die Kneippfamilie“ den gesamten Stammbaum der Verwandtschaft von Pfarrer Kneipp festgehalten und dokumentiert. Eine Ausgabe dieses Werkes ist sogar im päpstlichen Geheimarchiv in Rom hinterlegt. Bei der Übergabe wusste Mayer zu berichten, dass ihr Großvater noch Pfarrer Kneipp selbst geholfen hatte. „Josef, du sollsch zum Gießa komma“, habe Pfarrer Kneipp über einen Boten ihm zukommen lassen, wenn der Andrang beim Pfarrer wieder einmal sehr groß war. Natürlich ging das dabei nicht um die Blumenpflege, sondern um die Wassergüsse für die Kurgäste. Nach drei Stunden Fußmarsch war der Großvater aus Pfaffenhausen, wo die Familie Mayer zu Hause war, in Bad Wörishofen angekommen, bekam dafür einen Teller Brotsuppe und lief nach getaner Arbeit wieder zurück.

Josef Mayer war ein Cousin von Pfarrer Kneipp, der gerne die Verwandtschaft in sein Wirken mit einbezog. Am Namenstag kamen die Großeltern von Antonie Mayer immer zum Gratulieren nach Wörishofen. Zu den Übergabestücken gehörte auch ein Buch „Leben der Heiligen“, das Sebastian Kneipp seiner Cousine Schwester Sebastiana, widmete, die ihn in seinen Krankheitstagen am Ende pflegte. Darin befindet sich noch eine originale Unterschrift des Pfarrers. Weitere Stücke sind eine schwarze Madonna von Tschenstochau. Er bekam sie von einem polnischen Herrn geschenkt, den er von seiner Blindheit geheilt hatte. Ebenso gehörten ein kleiner Reisealtar und eine silberne Schnupftabakdose dazu, die Pfarrer Kneipp einst von Fürst von Thurn und Taxis geschenkt bekommen hatte. Kneipps Freund, Erzherzog Josef, war der Schwiegervater des Fürsten und so gelangte das wertvolle Stück wiederum über Antonie Mayers Großvater zu ihr. Weitere Bücher mit Widmungen und andere Gegenstände, insgesamt 15 solcher Exponate, fast alle mit einer eigenen Geschichte, übereignete Antonie Mayer jetzt dem Förderkreis Sebastian-Kneipp-Museum.

Werner Büchele und auch Petra Nocker zeigten sich erfreut über die Gaben: „Antonie Mayer ist eine große Kneippforscherin und Kneippbewahrerin. Wir sind stolz darauf, dass sie ihre historischen Schätze nun dem Kneipp-Museum zur Verfügung stellt.“

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/mindelheim/Historische-Schaetze-fuer-das-Kneipp-Museum-id36981062.html